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Steffen Piossek, Herzogenaurach, DE
Gehegewelt
Mit behavioural bzw.
environmental
enrichment und Vergesellschaftung soll der Alltag
der Tiere bereichert und dem Besucher Ausschnitte aus
der Natur, in welche er selbst eintaucht und
von welchen er selbst Teil wird, präsentiert
werden (Immersionsgehege). Besucher sollen
heutzutage
die Bewohner dabei
erst finden
müssen
…
Zoohopper
says:
„Die
Gehege
sind
in
einem
Zoo
natürlich
das
Entscheidende
-
vor
allem
gute,
also
tiergerechte
Anlagen.
Wie
kann
man
das
beurteilen?
Als
Laie
lässt
sich
das
unmöglich
beurteilen.
Es
geht
nämlich
nicht
um
schiere
Größe,
und
dann
ist
alles
gut.
Viel
wichtiger
ist
eine
gut
strukturierte
Anlage
oder
der
Einbezug
der
dritten
Dimension,
also
in
diesem
Fall
der
Höhe
(z.B.
Affen
oder
Jaguare).
Die
Ästhetik
an
sich
ist
auch
nur
den
Besuchern
ein
Anliegen.
Ein
Gehege
muss
freilich
sauber
und
gepflegt
sein,
aber
für
die
Bewohner
muss
es
zweckdienlich
sein
und
das
Ausleben
ihrer
Bedürfnisse
erlauben.
Zudem
muss
es
sich
in
dem
jeweiligen
Komplex
für
die
Tierpfleger
einfach
und
effektiv
arbeiten
lassen.
Leider
werden
gerade
sie
bei
Neuplanungen
nicht
oft
genug
mit
einbezogen.
Deswegen
ist
der
jährlich
verliehene
Biber-Gehegepreis
des
Berufsverbands
der
Zootierpfleger
(BdZ)
besonders
interessant und spannend.
Weitere
Kriterien
unter
vielen
sind
Rückzugsmöglichkeiten
für
diverse
Zwecke
(z.B.
zum
Ruhen,
zur
Jungtieraufzucht
oder
vor
Artgenossen),
eine
verlässliche
und
abwechslungs-
reiche
Ernährung,
eine
durchgehend
zugängliche
Wasserstelle,
Vermeidung
von
Gefahren-
quellen,
Temperatur
&
gegegebenfalls
Luftfeuchtigkeit
oder
diverse
Möglichkeiten
zum
sogenannten
Komfortverhalten
(z.B.
zum
Kratzen,
Klettern
oder
Baden).
Dazu
muss
man
wissen,
welche
Bedürfnisse
die
einzelnen
Tiere
bzw.
Tierarten
haben.
man
benötigt
also
zumindest
biologische
Grundkenntnisse.
Genau
darum
sind
zoopädagogische
Veranstaltungen
und Zooschulen durchaus bedeutsam. Denn Kulissen blenden schnell…
Zeit-
und
tiergemäße
Gehege
und
Anlagen
bieten
heutzutage
als
Ersatzterritorium
ihren
tierischen
Bewohnern,
eben
nicht
Gefangenen,
die
Chance
zu
größtmöglicher
Befriedigung
ihrer
natürlichen
Bedürfnisse
und
Triebe
.
So
begreifen
Tiere
das
Gehege
als
ihr
Revier,
das
sie
dann
sogar
verteidigen
und
nicht
verlassen.
Und
so
muss
man
zum
Abschluss
auch
sagen,
dass
man
Zootierhaltung
gerne
ablehnen
oder
konstruktiv
kritisieren
darf
und
soll,
damit
es
weitere
Fortschritte
gibt
und
„schwarze
Schafe“
keine
Chance
haben.
Darum
ist
eine
Glorifizierung
der
Zootierhaltung
andersherum
ebenso
nicht
korrekt.
Wenn
jedoch
Zootierhaltung
abgeschafft
werden
soll,
dann
muss
man
strenggenommen
für
JEDEN
Menschen jegliche Tierhaltung untersagen: Also kein Fleisch mehr und keine Haustiere!“
Mittlerweile
gibt
es
freilich
zahllose
Beispiele
für
besonders
gelungene
Gehege
und
Anlagen.
Einen
Einblick
in
sehr
gute
Einrichtungen
kann
man
auch
bei
meinen
„
Zoocharts
“
finden
und
hier
habe
ich
weitere
passende
Bilder
ausgewählt.
Auf
den
drei
Fotos
rechts
ist
der
vormalige,
eigentlich
nahezu
perfekte
Pinguinstrand
in
Emmen
zu
sehen,
der
beim
Um-
&
Neubau
leider
nicht
erhalten,
sondern
für
die
Flusspferde
umgestaltet
worden
ist.
Oben
:
Koalahaus
in
Pairi
Daiza;
links
:
Kiwara
Savanne
in
Leipzig;
unten
:
Südamerika-
park
in
Wien,
Burgers´Ocean,
Bergnebelwald
in
Zürich,
Congo im Bronx Zoo, Bartgeiervoliere in Nürnberg.
In
einem
Zoo
herrscht
nie
Stillstand.
In
dem
Moment
der
Eröffnung
einer
neuen
Anlage
ist
sie
schon
wieder
überholt,
weil
woanders
für
die
gleiche
Tierart
ein
neueres
und womöglich noch moderneres Gehege geplant und
gebaut wird. Gerade deswegen ist nachhaltiges und
durchdachtes Bauen wichtig.
Besonders spannende Projekte laufen derzeit in:
Budapest(Pannon Park), Münster(Merantihalle),
Antwerpen(Komplex auf Bahnhofseite).